Auf der gegenüber liegenden Seite des Gleises sind Reste eines Geländers und einer betonierten Bahnsteigkante erkennbar: die bescheidenen Überbleibsel des einst stattlichen Zeilharder Bahnhofs an dieser Stelle, der jahrzehntelang für Generationen der Zeilharder und Georgenhäuser Einwohner das Tor zur Welt bedeutete. Über das „Bahnpädsche“ wurde bei jedem Wetter, jahrein, jahraus die knapp zwei Kilometer zum Bahnhof gelaufen.
Zeittafel zur Geschichte des Zeilharder Bahnhofs:
1871: Am 15. Mai wird die Strecke von Darmstadt bis Reinheim eröffnet. Zeilhard ist Haltestelle mit kleinem Fachwerkbau.
1881: Die Haltestelle Zeilhard wird zum Bahnhof aufgewertet und erhält ein festes Stationsgebäude aus Sandstein.
1891: Ein Ladegleis wird gebaut.
1907: Das Bahnhofsgebäude wird aufgestockt und erhält dabei sein markantes Aussehen.
1909: Der Bahnhof bekommt ein Ausweichgleis
1910 – 1960: Der Bahnhof erlebt seine Blütezeit als Landbahnhof
1957: Die „Blaue Linie“ nimmt den Busverkehr durch Zeilhard und Georgenhausen auf.
1960: Der beschranke Bahnübergang an der Reinheimer Seite der Station wird entfernt, der Fahrkartenschalter geschlossen.
1969: Der Bahnhof ist dauerhaft unbesetzt und ist nur noch Haltestelle.1972: Das Ausweichgleis wird demontiert.
1975: Das leerstehende Bahnhofsgebäude wird im August abgebrochen.
1979: Im Mai werden fahrplanmäßige Zughalte in Zeilhard eingestellt.
1984: Im Herbst werden zum letzten Mal Rüben verladen
Weitergehende, und äußerst detailreiche Informationen können dem Buch „Die Geschichte des Landbahnhofs Zeilhard“ von Autor Tilmann Wittig entnommen werden. Das Buch kann beim Geschichtsverein Georgenhausen-Zeilhard ausgeliehen werden.
Text: Geschichtsverein Georgenhausen-Zeilhard
Video: Zeilhard700
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